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Es gibt 22’000 Strassenbäume in Zürich und logisch wäre es super, wenn die alle bepflanzte Rabatten hätten. So könnte man die Artenvielfalt und das Mikroklima in der Stadt ganz schön verbessern. Aber es ist halt nicht so simpel. Die Pflanzen müssen die stärker werdenden Hitzewellen überleben, aber auch das Langstrassenfest, wo in die Beete gepisst oder gekotzt wird – sorry, dass ich das jetzt grad so sage!  

Normalerweise werden öffentliche Grünflächen so bepflanzt, dass es minimal zu tun gibt. Das sieht dann auch entsprechend monoton aus. In diesem Projekt wollen wir eine schöne Vielfalt mit ganz unterschiedlichen Rabatten bekommen. Wenn die Stadt selber alle geeigneten Flächen aufwerten wollte, müsste sie etwa 200 neue Leute anstellen. Also hat man gedacht, man könnte ja vielleicht die Anwohner*innen dafür begeistern, eine Baumpatenschaft zu übernehmen und sich um die dazugehörende Rabatte zu kümmern. Interessieren sich genügend Leute dafür? Haben sie das Wissen, die Werkzeuge, die Geduld, giessen und jäten sie zuverlässig? Im Auftrag der Stadt finde ich das in einem zweijährigen Pilotprojekt raus.

Was wir hier machen, ist wirklich Neuland. Aber wir können viel gewinnen. Wenn es viel Grünes in den Strassen hat, heizt es die Strassen weniger auf. Und wenn die Pat*innen sich für ihre Rabatten einsetzen, lernt man sich im Quartier vielleicht besser untereinander kennen und respektieren.

Wir werden nun zwei Jahre lang beobachten, was funktioniert und was nicht. Wenn wir es hier gut hinbekommen, dann kann für die Natur und für viel mehr Menschen hoffentlich noch viel mehr Schönes entstehen.

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