Ein Drittel der Schweizer CO2-Emissionen werden durch das Wohnen verursacht. Die Wärme Genossenschaft Bern möchte im grossen Stil Öl- und Gasheizungen durch nachhaltige Systeme ersetzen, zum Beispiel Holzpellets. Bei der Heizung anzusetzen lohnt sich, es ist vergleichsweise einfach und man kann mit relativ wenig Aufwand viel CO2 sparen.
Eine Holzheizung ist praktisch klimaneutral ist und die Wertschöpfung passiert in der Gegend. Man versteht auch ganz ohne Fachwissen, wie sie funktioniert. Und es gibt auch eine sinnliche Seite: Du siehst die Bäume im Wald und weisst, dass hier der Brennstoff für deine Heizung wächst. Natürlich muss der Wald nachhaltig bewirtschaftet sein. Im Schnitt spart man dann pro Jahr 90 Prozent Emissionen gegenüber der Ölheizung. Wenn ich selber ein Haus bauen würde, gäbe es fast sicher eine Holzheizung, dafür brenne ich jetzt halt.
Ich bin gelernter Hochbauzeichner und habe früher in einem klassischen Architekturbüro gearbeitet. Dann fand ich es nicht mehr richtig, Häuser mit einem Standard zu bauen, den ich für mich selber nicht wollen würde und der viel Umweltbelastung mit sich bringt. Ich habe gekündigt und die letzten zwei Jahre im Service, im Verkauf und als Velokurier gearbeitet. Jetzt mache ich etwas Nützliches in meinem ursprünglichen Beruf.
Schaffen wir es rechtzeitig mit dem grossen Wandel? Wahrscheinlich wird es kurz vor knapp und wir bekommen es dann noch irgendwie hin. Es geht um viel mehr als nur ums Heizen. Wir müssen einen Weg finden, wie wir auf der ganzen Welt nachhaltig und gut leben können. Ich engagiere mich, weil ich auf der Seite des Guten stehen will: Viel Gemeinschaft, eine aufgeklärte und gerechte Gesellschaft, Empathie mit allen Lebensformen, Bescheidenheit und das Gefühl von echter Freiheit. Und dabei nicht vergessen, die Leichtigkeit und Verspieltheit des Lebens zu zelebrieren.
