Ich hatte mal für drei Monate ein Auto. Ich war froh, es wieder loszuwerden. Man muss sich drum kümmern. Hat man einen Parkplatz? Geht es kaputt? Und so weiter…
Für andere Leute bedeutet das Auto Freiheit, für mich Ballast, etwas, das ich am Hals habe. Ich bin Maler, habe eine Einmannfirma. Seit zwei Jahren erledige ich neunzig Prozent der Jobs mit meinem Veloanhänger. Sehr vieles ist ohne Auto möglich, wenn man will. Zum Glück sind meine Aufträge auch hauptsächlich in der Stadt. Wenn ich Farbe kaufe, gehe ich mit Velo und Anhänger. Die Verkäufer kennen mich mittlerweile. Die einen finden, der hat einen Schaden, aber die meisten finden’s super, vor allem die Kunden.
Viele sind überrascht, dass das als Maler überhaupt geht ohne Auto. Ich muss mir die Logistik schon gut überlegen, studieren, was bringe ich wann mit. Als Maler habe ich keine riesigen Maschinen wie zum Beispiel ein Schreiner, das ist ein Vorteil. Bei grösseren Arbeiten mache ich am ersten Tag mit Mobility einen Transport hin und zwei Wochen später einen Transport zurück. Dazwischen gehe ich mit dem ÖV oder dem Velo oder am liebsten mit dem Skateboard.
Man hört ja viel, man sollte etwas machen, man sollte, man sollte… was ich kann, will ich probieren. Wie kann ich meine Bewegung im Alltag so gestalten, dass sie auch eine Zukunft haben könnte?