Es war der Freitagabend, an dem beschlossen wurde, dass die Schulen zugehen. Am Samstagmorgen hatte ich eine Schicht an der Kasse im Supermarkt. Meine Chefin schrieb, vielleicht kommst du besser etwas früher…
Am nächsten Morgen standen die Kund*innen bis keine Ahnung wie weit nach hinten an. Mit viel zu wenig Abstand! Ich dachte mir, mein Gott Leute, wir haben jetzt doch alle gehört, dass das gefährlich ist! Und ich regte mich ein bisschen über die Leute auf, die ihre Einkaufswägen bis nach oben füllten. Der erste Tag war absolut crazy, so etwas habe ich noch nie erlebt.
Einige Tage später ging eine Kundin von Kasse zu Kasse und schenkte jeder einzelnen Mitarbeiterin eine Maske, die ihre Nachbarschaftsgruppe selbst von Hand genäht hatte. Sie hatten vorher extra den Chef gefragt, wie viele Leute hier arbeiten, dass auch sicher alle eine bekommen würden.
Dazu hatte sie ein kleines Briefchen geschrieben: Ihr seid unsere Engel! Wir haben Glück, ein so tolles Team in unserem Quartier zu haben.
Dann folgte eine ausführliche Anleitung, wie die Maske zu handhaben ist, wenn man sie waschen und wiederverwenden möchte.
Die Maske war mir etwas zu klein. Ich wollte eine längere Kordel kaufen, aber die Kundin hatte leider für die Masken bereits alle Kordeln in unserer Filiale aufgekauft…
